Blanc de Bresse

Die Sorte Blanc de Bresse ist eine sehr schöne, weisskörnige Sorte, die sich im Frühling eher langsam entwickelt. Bei kalter Witterung zeigt sie schnell aufgehellte Blätter und Magnesiummangel. Das Ertragspotential wird als mittelmässig beurteilt.

In einer Erhebung im Jahr 2013 (Meyer, 2013) waren die Pflanzen durchschnittlich 165 cm hoch und produzierten 1.41 Kolben pro Pflanze. Der Stängeldurchmesser betrug durchschnittlich 0.96 cm.

Die Sorte wuchs etwas uneinheitlich und benötigte 1569 Gradtage von der Saat bis zur Reife. Davon entfielen 984 Gradtage bis zur Blüte. Damit ist sie vergleichbar mit einer mittelfrühen Silomaissorte der offiziellen Sortenliste der Schweiz.

Die unifarbenen Kolben sind stets in einem fast weissen Ton gefärbt. Sie besitzen ca. 16-18 Körnerreihen mit eher kleinen, harten Körnern. Die Kolben sind oft von unten nach oben breiter werdend und nicht rund geformt, sondern etwas abgeflacht. Es sind kaum andersfarbige Körner eingestreut. Bei der Ernte können jedes Jahr einige Fälle von Fusarienbefall an den Kolben beobachtet werden.

Dieser Hartmais wurde von Anhalonium im 2013 bezogen.

Über den Ursprung konnten keine genauen Informationen herausgefunden werden. Der Name deutet auf eine Herkunft in der Bresse (F) hin. Diese Sorte soll früher für das traditionelle Gericht “Gaudes” verwendet worden sein.

Die Sorte Blanc de Bresse wird von Landmais.ch seit 2013 angebaut. Wichtig ist eine rechteckige oder runde Anordnung, damit die Befruchtung gewährleistet ist.

In der Landwirtschaft wird mit einem Reihenabstand von 75cm und einem Pflanzabstand von ca. 12-14cm gesät. Alternativ kann der Reihenabstand auch 50cm und der Pflanzenabstand 18-20cm betragen.

Ebenfalls möglich ist der Anbau zusammen mit Kürbis. Hier müssen die Pflanzabstände grösser gewählt werden, damit die Maispflanzen nicht überwuchert werden. Da die Sorte nicht besonders hoch wächst, ist ein Mischanbau zusammen mit Stangenbohnen nicht ideal.

Über die genaue Herkunft und Geschichte der Sorte Blanc de Bresse ist Landmais.ch nichts bekannt.

Die Kolben müssen nach der Ernte noch getrocknet werden, bis sie nur noch maximal 14% Wasser enthalten (86% TS). Die Körner können grob gemahlen zu Bramatagriess verarbeitet werden. Dabei entsteht kaum Mehl und dafür ein weisses, sehr mild schmeckendes Polentagriess.

Ist für einmal zu viel Griess vorhanden, dann eignet sich dessen Griess eingeweicht auch als Zugabe für ein schmackhaftes Brot. Der Maisanteil sollte dabei nicht höher als ein Drittel sein, damit das Brot noch schön aufgeht.

Für das oben erwähnte Gericht “Gaudes” werden die Kolben bereits in der Milchreife geerntet und mit den Lieschen (Hüllblättern) zusammen in Brotöfen geröstet. Das daraus gemahlene Mehl wird mit Milch zusammen gekocht.


Quellen

  • Meyer P, 2013, Landmais-Erhaltenszüchtung – Beobachtung und Auswahl von geeigneten Landmaissorten für einen Ertragsvergleich mit Hybridmais. HAFL, Zollikofen, 40 S.