Oranger Tessinermais

Der Orange Tessinermais ist eine problemlos wachsende und ertragreiche Sorte, die im Frühling keinen Kältestress zeigt. An wenigen Pflanzen kann die Sorte Mangelsymptome für Phosphor und Magnesium aufweisen.

In einer Erhebung im Jahr 2013 (Meyer, 2013) waren die Pflanzen durchschnittlich 205 cm hoch und produzierten 1.09 Kolben pro Pflanze. Der Stängeldurchmesser betrug durchschnittlich 1.36 cm.

Die Sorte wuchs und blühte einheitlich und benötigte 1569 Gradtage von der Saat bis zur Reife. Davon entfielen 984 Gradtage bis zur Blüte. Damit ist sie vergleichbar mit einer mittelfrühen Silomaissorte der offiziellen Sortenliste der Schweiz.

Die grossen, unifarbenen Kolben sind stets in einem orangen Ton gefärbt. Sie besitzen ca. 14-16 Körnerreihen. Es sind kaum andersfarbige Körner eingestreut.

Dieser Hartmais wurde von Anhalonium im 2013 bezogen.

Über den Ursprung konnte herausgefunden werden, dass die Sorte bei dort seit 1996 angebaut wird und das Ursprungssaatgut aus dem Tessin stammte. Der Name deutet die Herkunft aus der südlichen Schweiz an.

Der Orange Tessinermais wird von Landmais.ch seit 2013 angebaut. Die Sorte wächst problemlos. Wichtig ist eine rechteckige oder runde Anordnung, damit die Befruchtung gewährleistet ist.

In der Landwirtschaft wird mit einem Reihenabstand von 75cm und einem Pflanzabstand von ca. 12-14cm gesät. Alternativ kann der Reihenabstand auch 50cm und der Pflanzenabstand 18-20cm betragen.

Ebenfalls gut möglich ist der Anbau zusammen mit Stangenbohnen und/oder Kürbis. Hier müssen die Pflanzabstände grösser gewählt und die Bohnen erst ein paar Wochen nach dem Mais gepflanzt werden, damit die Maispflanzen nicht überwuchert werden. Zudem sollten pro Pflanze nicht zu viele Bohnen gesät werden (ca. 3).

Über die genaue Herkunft und Geschichte der Sorte Oranger Tessinermais ist Landmais.ch nichts bekannt.

Die Kolben müssen nach der Ernte noch getrocknet werden, bis sie nur noch maximal 14% Wasser enthalten (86% TS). Die Körner können grob gemahlen zu Bramatagries verarbeitet werden. Mit einem Sieb kann der Mehlanteil noch etwas reduziert werden. Dabei entsteht ein orange-rotes Polentagriess.

Ist für einmal zu viel Griess vorhanden, dann eignet sich dessen Griess eingeweicht auch als Zugabe für ein schmackhaftes Brot. Der Maisanteil sollte dabei nicht höher als ein Drittel sein, damit das Brot noch schön aufgeht.


Quellen

  • Meyer P, 2013, Landmais-Erhaltenszüchtung – Beobachtung und Auswahl von geeigneten Landmaissorten für einen Ertragsvergleich mit Hybridmais. HAFL, Zollikofen, 40 S.