Oaxacan Green

Oaxacan Green ist eine wüchsige und robuste Sorte, die im Frühling bisher weder Kältestress- noch Mangelsymptome zeigte.

In einer Erhebung im Jahr 2013 (Meyer, 2013) waren die Pflanzen durchschnittlich 250 cm hoch und produzierten knapp 2 Kolben pro Pflanze. Der Stängeldurchmesser betrug durchschnittlich 1.83 cm.

Die Sorte wuchs und blühte einheitlich und benötigte 1550 Gradtage von der Saat bis zur Reife. Davon entfielen 950 Gradtage bis zur Blüte. Damit ist sie vergleichbar mit einer mittelfrühen Silomaissorte der offiziellen Sortenliste.

Typisch für die Sorte ist die Bestockung der Pflanzen. Hat sie Raum, so entwickeln sich bis zu drei Triebe pro Pflanze, die auch einen Kolbenertrag abliefern können.

Die grün gefärbten Kolben können kurz und breit oder lang und etwas schmaler sein und besitzen meist 12 oder 14 Körnerreihen. Die Körner zeigen meist die typische Eindellung des Zahnmais.

Das bei Landmais.ch angebaute Saatgut wurde im Jahr 2011 über freie-saaten.org erworben. In den bisherigen Anbaujahren wurden jeweils die schönsten Kolben ausselektiert und neu als Saatgut verwendet. Aufgrund des Namens wird der Ursprung in der mexikanischen Region Oaxacan gesehen. Die Sorte ist weltweit bekannt und das Saatgut ist in kleinen Mengen gut erhältlich.

Oaxacan Green wird von Landmais.ch bereits seit 2011 angebaut. Die Sorte wächst problemlos. Wichtig ist eine rechteckige oder runde Anordnung, damit die Befruchtung gewährleistet ist.

In der Landwirtschaft wird mit einem Reihenabstand von 75cm und einem Pflanzabstand von ca. 12-14cm gesät. Alternativ kann der Reihenabstand auch 50cm und der Pflanzenabstand 18-20cm betragen.

Ebenfalls gut möglich ist der Anbau zusammen mit Stangenbohnen und/oder Kürbis. Dieser Mischanbau wird Milpa genannt. Hier müssen die Pflanzabstände grösser gewählt und die Bohnen erst ein paar Wochen nach dem Mais gepflanzt werden, damit die Maispflanzen nicht überwuchert werden.

Die Sorte Oaxacan Green stammt angeblich aus der Provinz Oaxacan im südlichen Mexico (siehe Seed Savers). Sie soll seit hunderten von Jahre von den dort sesshaften Zapoteken angebaut worden sein, um damit Tortillas und Tamales aus dem grünen Mehl herzustellen. Genaue Informationen konnten jedoch bisher nicht gefunden werden.

Die Kolben müssen nach der Ernte noch getrocknet werden, bis sie maximal 14% Wasser enthalten (86% TS). Die grünen Körner können grob gemahlen zu Bramatagriess verarbeitet werden. Mit einem Sieb kann der Mehlanteil noch etwas reduziert werden. Ein grünes Polentagriess ist nicht nur gesund, sondern sieht auch gut aus. Propieren Sie’s aus!

Die Zapoteken verwendeten das grüne Mehl für die Herstellung von Tamales (Tortillas mit einer Füllung, die mit Pflanzenblättern umwickelt gekocht werden.


Quellen

  • Meyer P, 2013, Landmais-Erhaltenszüchtung – Beobachtung und Auswahl von geeigneten Landmaissorten für einen Ertragsvergleich mit Hybridmais. HAFL, Zollikofen, 40 S.